Gestern waren wir im Feuergärtchen und haben für Ordnung gesorgt. Ich durfte meine neue, gebrauchte Motorsäge ausprobieren und habe Brennholz gesägt. Äußeres Aufräumen im Garten diente zur Vorbereitung der inneren Ordnung des Seelenlebens, so schien es.
An anderer Stelle habe ich es schon einmal gebloggt: ich richte mich selten bewußt nach den Mondphasen aus in meinen Aktivitäten, aber intuitiv kann ich die Uhr danach stellen, was ich dann gerade mache, wenn ich Rückschau halte am Tagesende. So funktioniert schamano-magische Heilarbeit um etwas zu vermehren besonders gut bei zunehmenden Mond oder gar bei Vollmond. Genauso gut funktioniert Lösungsheilung bei abnehmenden Mond oder gar Neumond.
Nun denn: als wir fertig waren mit dem körperlich anspruchsvollen und erdenden Brennholzmachen, war es Zeit für ein kleines persönliches Ritual. Sie hatte das Feuer schon entzündet. Ich fragte nach, ob es dem Platz und dem Feuer recht wäre, wenn ich es nun machen würde... Ja. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt. Die Ortsgeister waren gut gelaunt, weil sich etwas im Garten getan hat. Das Feuer flackerte aufgeregt.
Aus meiner Trommeltasche zog ich den Eibenzauberstab heraus, um die Anrufung an die hohen Mächte zu bekräftigen.
Drei Wochen zuvor habe ich ein Dokument zugesendet bekommen, dass mit meiner damaligen evangelischen Konfirmation zu tun hatte. Es fühlte sich nicht richtig an. es stammte aus einer anderen Zeit, als ich noch sehr jung war. Schon damals gefiel es mir nicht. Ich hatte zwar schon eine tiefe Spiritualität als Teenie, aber sie war von den Institutionen unserer Gesellschaft verdreht. Damals entfuhr mir ein sarkastisches Lachen (wohl eine instinktive Abwehrreaktion), als ich vorm Altar unserer Dorfkirche vorm Pastor niederknien mußte, was Bestandteil der evangelischen Zeremonie war, um das Glaubensbekenntnis zu bekräftigen.
Wieder in der Konzentration beim Lösungsritual am Feuer baute ich einen heiligen Raum mit den Geistern auf und verbrannte das Dokument. Etwas sehr tiefes geschah. SIE waren zugegen, gaben mir ihre Kraft und holten zusammen mit dem Geist des Feuer etwas aus mir heraus, aus meiner Seele natürlich... Es war kaschiert von Mutterliebe, die auch aufrichtig war. Doch dahinter waren Zwang und Manipulation verborgen, eine christliche Prägung, die vordergründig wohlwollend aber unecht und blockierend war. Es hatte mit Gehorchen und brav und folgsam sein zu tun. "Ora et labora!" "Bete und arbeite!". SIE zogen es heraus und ein innerer Druck löste sich aus dem Magenbereich. Er wurde weicher und vor meinem inneren Auge wurde viel gelbgoldenes Licht freigesetzt. Das Wesen kam über das Feuer in den Kessel der Großen Mutter und löste sich in ihm auf. Auch der Kessel verströmte goldenes Leuchten. Ich bekam einen Kochlöffel gereicht, in dem etwas göttliche Suppe vom göttlichen Kochtopf war. Ich schluckte es auf der anderen Seite. SIE meinte dazu: "Nun bist Du gegen DIESE immun."
Dann kehrte ich wieder in die gewöhnliche Wirklichkeit zurück. Ich fühlte mich geordneter, sauberer und drei Zehnter leichter...
Alle Rechte beim Text liegen bei Niels Vorwerk