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Ja
Nähe und Distanz in der Liebesbeziehung - Die Nornen spielen ihr Spiel
15.01.2017 16:24

Nahezu jeder, der schon einmal eine tiefe Liebesbeziehung geführt hat, einen Gefährten gefunden hat, mit dem er seinen Weg gegangen ist, hat es schon festgestellt...

Zu Beginn der jungen Liebe ist alles rosarot eingefärbt, alles machbar. Die Umgebung ist schön, die meisten Leute sind offen und herzlich und spiegeln uns unser Liebesgefühl wieder. Ja, Liebe ist ansteckend, übertragbar sozusagen. Das Bindungshormon Oxytocin wird auf Hochtouren vom Körper hergestellt.

Doch dann passiert etwas, was einen aus diesem Zustand herausholt. Es kann urplötzlich kommen oder sich schleichend entwickeln.... Patsch! Bauchlandung in der harten Realität! Aber ist die Realität wirklich so hart? Klar passieren Ereignisse, wie hammerharte Schicksalsschläge oder handfeste Streitigkeiten (oft wegen Kleinigkeiten und aus einem Energiemangelzustand heraus). Doch warum kommt es uns so hart vor? Werden wir abgelehnt vom kritischen und vernichtenden Verstand des Partners? Oder färben wir die Situation mit unserer Geschichte ein und die Info kommt völlig falsch verschwurbelt beim Gegenüber an, wie beim Kinderspiel "Stille Post"? Ist man überhaupt kompatibel im Alltag oder waren die gemeinsamen Ziele viel zu hochgesteckt? Für die schamanisch-affinen unter Euch: mögen sich die eigenen Geister und die des Gegenübers nicht?

Was ist, wenn die Liebe definitiv da ist, doch die Nackenschläge der Nornen zu schnell und zu heftig waren? Ich halte es für sehr gesund in Partnerschaften ein ausgewogenes Verhältnis von emotionaler und räumlicher Nähe, sowie Distanz zu waren. Da spielt die Dimension der Zeit auch eine wichtige Rolle, welche ja auch zu den Schicksalsgöttinnen gehört. Da heisst es, sich in den Gegenüber einfühlsam hineinzuversetzen und die Leine locker zu lassen. Es ist so ähnlich wie in dem Film "Hancock" mit Will Smith in der Hauptrolle, der den alkoholkranken Superhelden spielt, der sich später als antiker Gott mit Gedächtnisverlust herausstellt. Dieser verliert immer, wenn er seiner eigentlichen Liebe, einer anderen "Göttin" zu nahe kommt, seine Superkräfte und seine Unverwundbarkeit. Deshalb bin ich sehr dafür, dass wir uns gerade in tiefen schicksalhaften Liebesbeziehungen darauf besinnen, uns zu respektieren und zu ehren, indem wir unserem Lieblingsmenschen seinen Raum zugewähren. Raum, wo er es sich gut gehen lassen kann, wo wir später miterleben können, wie er schönes geschaffen hat und wo er sich ganz unverfälscht selbst erleben durfte, ohne Ansprüche des Partners. Wunderschön ist es dann, ihn wieder zurückzuhaben in seiner Kraft und schön ist es dann, das Erlebte zu teilen und sich Aneinander zu freuen. Vielleicht sieht die Wunjo-Rune deswegen wie eckiges P aus: wenn man achtsam ist bei der Annäherung tun die Spitzen nicht weh sondern gut. Wenn man zu sehr klammert piekst es... Drum: lieben wir uns mit Bedacht wie bei einem elegant-wilden Tanz, mal näher und mal weiter weg voneinander...

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